Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ)
ist ein Bildungsjahr für Jugendliche, das ihnen die Möglichkeit bietet, sich aktiv in verschiedenen Bereichen des Natur- und Umweltschutzes zu engagieren. Es beginnt am 1. September des Kalenderjahres und dauert bis zum 31. August des Folgejahres.
Seit 2005 ist der Waldkindergarten Görlitz eine Einsatzstelle der PARITÄTISCHE Freiwilligendienste Sachsen gGmbH
Wer also Interesse hat, melde sich bei
Luise Heym
Tel: 0351 - 828 71 351
heym@parisax-freiwilligendienste.de
oder
Rico Hanke
Tel: 0351 - 828 71 350
hanke@parisax-freiwilligendienste.de
Ein FÖJ absolvieren kann, wer
die Vollzeitschulpflicht erfüllt hat und mindestens 15 und nicht älter als 27 Jahre ist,
im Natur- und Umweltschutz aktiv werden möchte,
nach der Schulzeit erst einmal praktisch arbeiten möchte,
sich beruflich orientieren oder die Wartezeit auf Studien- oder Ausbildungsplatz sinnvoll überbrücken möchte und
bereit ist, dafür ein Jahr lang 40 Stunden pro Woche in einer Einsatzstelle zu arbeiten.

Weitere Informationen gibt es auf www.freiwillig-jetzt.de
Erfahrungen ehemaliger FöJ-Teilnehmerinnen:
Leona
FÖJ-Jahrgang 17/18
Freiwilliges ökologisches Jahr im Waldkindergarten - Warum?
Als ich in der 9. Klasse vom Waldkindergarten erfahren habe, sprach mich das Konzept sofort an, wohl weil ich als Kind selber am liebsten draußen war und die Welt erkundet habe. Drei Jahre später, als ich dann mein Abitur in den Händen hielt, konnte ich mir nichts Schöneres vorstellen, als ein Jahr lang zusammen mit Kindern die Natur zu erkunden und mich selbst ein wenig auszuprobieren, das Konzept der Waldpädagogik selbst zu erfahren, Inspiration zu erhalten und mich zukunftsweisend zu orientieren.
Was mir besonders gefiel,…
ist schwer kurz zusammen zu fassen. Das Jahr bot so viele Highlights für mich, dass ich gar nicht sagen kann, was nun das Schönste gewesen ist. Es hat total Spaß gemacht, den ganzen Tag draußen zu verbringen und zusammen mit den Kindern die Jahreszeiten intensiver zu erleben als vorher. Ich durfte mich selbst ausprobieren und mich der Herausforderung stellen, eigene Angebote mit den Kindern durchzuführen, und was man zurückbekommt ist einfach unbeschreiblich toll: Der Wissensdurst der Kinder, ihre Neugier und Kreativität, ihr strahlendes Lächeln nach einer vollendeten Aufgabe. Das muss man einfach selbst erleben, um zu verstehen, wie erfüllend die Arbeit mit Kindern sein kann.
Auch die Erlebnispädagogik hat den Kindergartenalltag besonders reich gemacht. Wer hat nicht Spaß daran, mit einer Seilbahn über eine Schlucht zu sausen? Auf Bäume zu klettern? Mit einem Boot über einen See zu schippern?
Das ist das Tolle für mich am Waldkindergarten: dass wir die Natur mit all ihren Möglichkeiten nutzen und erleben dürfen.
Was ich nicht mochte,…
waren matschig-nass-kalte Kinder, die ausgezogen werden mussten, während ich selber eiskalte Finger hatte.
Auch war es schwierig, wenn mehrere Kinder gleichzeitig etwas von einem wollten und man sich aber nicht teilen kann. Glücklicherweise ist man ja aber nie allein im Wald, so dass man Kinder auch auf andere Kollegen verweisen kann ;)
Meine Projektarbeit…
habe ich mit den Kindern zum Thema Müll erarbeitet. Zwei Wochen lang haben wir uns intensiv mit Themen rund um Umweltverschmutzung und Abfall auseinander gesetzt. Wir haben uns mit dem System der Mülltrennung vertraut gemacht - mit Postern, einem Lied und vielen Wiederholungen - haben einen Kompost angelegt, aus Müll gebastelt, waren zu Besuch bei Sapos und haben selber Unmengen von Müll gesammelt. Mir war dieses Thema so wichtig, weil die Kinder die Zukunft sind, sie sollten den Umgang mit Müll lernen, damit unser Planet eine Chance hat, vielleicht doch keine Müllhalde zu werden. Damit die Natur weiterhin ein Lebensraum für viele Arten bleibt und auch den Menschen noch etliche Jahre lang faszinieren kann.
Gut zu wissen ist,…
dass man in einem Team arbeitet, das sich hervorragend ergänzt und man zu jedem Thema/Problem immer einen Ansprechpartner finden wird und einem alle immer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Du hast alle Freiräume, dich auszutoben, die du willst, wirst aber nie allein sein, sondern in allen Situationen Unterstützung finden, wenn du sie brauchst, zum Beispiel um einer Horde Kinder zu entkommen, die dich in die Kuschelecke fesseln will, oder dich durch den Wald jagt. 
Mein Fazit:
Das FÖJ im Waldkindergarten hat bewirkt, dass ich über mich selbst hinaus gewachsen bin, mich Herausforderungen gestellt und sie gemeistert habe. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich vollkommen auf die Arbeit eingelassen habe, aber dann habe ich es sehr genossen, noch einmal Kind sein zu dürfen und die Freuden in der Natur in mich aufsaugen zu können und einfach Spaß zu haben.
Für alle, die gerne in der Natur unterwegs sind, mehr von ihr lernen möchten und gleichzeitig die Arbeit mit Kindern ausprobieren wollen, ist ein FÖJ im Waldkindergarten genau richtig. Und am Ende des Jahres, im August merkt man plötzlich, dass es bald schon wieder Herbst und somit das FÖJ auch schon um ist. Und man weiß nicht, wo die ganze Zeit hin ist. Zu Beginn fielen die Blätter in Scharen vom Himmel, rot und gelb tanzten sie im Wind, die Bäume wurden kahl, es wurde grau und nebelig. Dann schwebten erste Flocken sacht zum Boden, bedeckten die gefrorene Erde und am Steinberg begann der Tag mit einem Sonnenaufgang. Es war kalt, aber sehr gemütlich im Steinhaus ab mittags, langsam wurde es wieder wärmer, die Natur blühte und grünte, es wurde heiß und dann, dann sollte alles schon wieder von vorne los gehen. Nur meine Zeit im Waldkindergarten war damit vorbei und ich weiß, ich werde es sehr vermissen. Mir bleiben nur die Erinnerungen an dieses eine unvergessliche und unbeschreiblich tolle Jahr und ein baldiger Besuch im Wald, damit ich es ohne euch überhaupt aushalte.
Vielen Dank an das tolle Team, das mein Jahr so reich gemacht hat an neuen Erfahrungen und Erlebnissen. Ich vermisse euch, den Wald und die Kinder schon jetzt.
Grit
FÖJ-Jahrgang 09/10
Freiwilliges Ökologisches Jahr im Waldkindergarten- Warum?
Es war die beste Entscheidung um meine Liebe zur Natur zu leben und weiter zu geben, den Alltag mit Kindern kennen zu lernen und meinen Arbeitstag aktiv im Freien zu verbringen.
Was mir besonders gefiel, ...
ist das wunderbare Team mit seiner verrückten Kreativität, seiner freundlichen und humorvollen Art, die Welt zu verstehen und zu erklären. Ob in philosophischen Mittagspausen oder bei chaotischer Schneeballschlacht, mit Euch hat man immer Spaß! =)
So viele Erfahrungen und alle schönen Momente, mit denen die Kinder jeden Tag besonders machen, sind nicht in Worte zu fassen - sie muss man erleben!
Was ich nicht mochte, ...
waren kalte Füße im Winter, die mir für das schöne Jahr zu viele Krankheitstage brachten. :(
Meine Projektarbeit ...
Vom Kletterbaum zum Malpapier, das untersuchten wir. Hierbei konnten die kleinen Forscher in einer Sommerwoche so manches über die Ressource Wald erfahren, den Rohstoff Holz näher unter die Lupe nehmen und mit Spiel und Wasserspaß ihr eigenes Naturpapier recyceln.
Sich vor dem Projekt zu fürchten, braucht man nicht. Im Gegenteil macht es mit der Zeit mehr und mehr Freude, zusammen mit den Kindern Neues zu erproben und sich ihrer Begeisterung zu erfreuen.
Gut zu wissen ist, ...
dass hier jede Jahreszeit ihre unverzichtbaren Highlights hat und man in Praktikant(in)en und anderen Besuchern immer wieder interessante Menschen kennen lernt.
Sollten doch mal Probleme auftreten, findest Du immer einen verständnisvollen und kompetenten Ansprechpartner.
Mein Fazit:
Dieses Jahr war ein beglückender Gewinn und hat die Vorfreude auf neues Land bei Weitem übertroffen. Nach der langen Schulzeit hatte ich nun mehr Zeit, mich selbst zu erproben, eigene Grenzen zu überschreiten und gleichzeitig an der neuen Verantwortung für mich und andere zu wachsen. Geholfen haben mir dabei die drei grandiosen Kindergärtner, jedes Kind mit seinen Eigenheiten und die Eltern. Es war eine rundum tolle Zeit.
Danke! Ich werde Euch vermissen...
Nora
FÖJ-Jahrgang 06/07
FÖJ im Waki - Warum?
Nach meinem Fachabitur wollte ich noch nicht gleich ein Studium anfangen und da bot sich ein Jahr Freiwilligendienst gut an. Vom Waldkindergarten hatte ich zufällig gehört und war sofort begeistert, einerseits von der Projektidee, die Verknüpfung von Ökologie und Pädagogik, andererseits vom pädagogische Konzept. Da ich bereits eine Ausbildung zur Kinderpflegerin gemacht hatte, war ich natürlich neugierig auf neue Ansätze in der Vorschulpädagogik.
Was mir besonders gefiel, ...
waren die angenehme und lockere Arbeitsatmosphäre und der gute Umgang zwischen Erwachsenen und Kindern. Außerdem fand ich super, dass es zwei männliche Pädagogen gibt, die mit ihrer humorvollen und ausgeglichen Art die Kinder immer begeistern konnten.
Was ich nicht mochte, ...
mit kalten Fingern vereiste Schnürsenkel auseinander knüpfen, verschlammte Kinder ausziehen, und ungewürztes Mittagessen.
Meine Projektarbeit ...
bestand aus selbsthergestelltem Sinnesmaterial, wie Riech-Dosen, Schüttel-Schachteln, Fühlmaterial (geheimnissvolle Kiste und Sandpapierzahlen) und Geschmacksproben. In meiner Projektarbeit wollte ich die Sinne der Kinder anregen mit Material, welches ihnen bekannt war. Somit hatte ich beispielsweise die Schüttelschachteln mit verschieden Steinsorten befüllt (jeweils Kies, Split, Sand, etc.) Die Aufgabe bestand darin, dass anhand des Schüttelns einer Dose, die dazugehörige mit dem gleichen Inhalt gefunden werden sollte, wie beim Memorie. Nach diesem System waren auch die Riechdosen, Geschmacksproben und das Fühlmaterial aufgebaut. Ich hatte versucht, so wenig Geld wie möglich einzusetzen und Materialen gewählt, welche recycelt und/ oder abbaubar waren.
Gut zu wissen ist, ...
dass meistens genügend Betreuer in der Nähe sind um sich im Notfall zusammen zu rotten, gegen organisierte Piraten- oder Drachenangriffe.
Mein Fazit:
Ich kann ein FÖJ im Waldkindergarten sehr empfehlen. Das ganze Jahr über draußen zu sein und zu sehen wie Pädagogik mit der sich immer wieder verändernden Natur funktioniert, ist super. Es hat nichts mit konventioneller Kinderbetreuung zu tun, ist spannend (man weiß nie, was als nächstes kommt:-), lehrreich und einfach schön.
Das Jahr im Waldkindergarten empfand ich als bestes Arbeitsjahr, mit einem guten Team, netten Eltern und klasse Kids.

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